Bei dem Manierismus handelt es sich um eine ca. 1520 bis 1530 einsetzende künstlerische Strömung, die sich von den klassischen Idealen der Renaissance abwendete. Charakteristisch für diese Stilrichtung sind eine irreale Farbgebung, ein überlängtes Figurenideal und eine übersteigerte Raumkonstruktion. Der Stil ist vom Hang zum Absonderlichen und bewussten Verrätselungen geprägt, die oftmals als Ausdruck der Angst und Zwiespältigkeit einer die mittelalterliche Glaubenswelt verlassenden Gesellschaft verstanden wird, die sich auch der Natur trotz zunehmender rationaler Bewältigung entfremdete.
Künstler, die dieser Stilrichtung zugeordnet werden, sind vor allem Giuseppe Arcimboldo, Hieronymus Bosch, Bartholomäus Spranger, El Greco, Tintoretto und Pieter Bruegel der Ältere. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts löste schließlich der Barockstil den Manierismus ab.