Carl Frederik Aagaard wurde am 29. Januar 1833 in Odense, Dänemark, geboren und entwickelte schon früh ein Interesse an der bildenden Kunst. Im Alter von 19 Jahren begann er ein Studium an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen, wo er sich eine solide handwerkliche Grundlage aneignete. Neben dem Studium arbeitete er gemeinsam mit seinem Bruder als Xylograph (Holzstecher) und Radierer, was seine genaue Beobachtungsgabe und seine Fähigkeit zur Detaildarstellung prägte – zwei Eigenschaften, die seine späteren Landschaftsgemälde auszeichnen sollten.
Nach dem Verlassen der Akademie wandte sich Aagaard vollständig der Landschaftsmalerei zu. Sein wichtigster Lehrer war Peter Christian Skovgaard, einer der führenden Vertreter der nationalromantischen Landschaftsmalerei in Dänemark, dessen Einfluss in Aagaards Werk klar zu erkennen ist. 1865 gelang ihm mit dem Gewinn des renommierten Neuhausens-Preises der künstlerische Durchbruch. Seine Gemälde zeigen vor allem dänische Naturidyllen, aber auch sorgfältig komponierte Architekturszenen und italienische Landschaften.
Aagaard unternahm mehrere Studienreisen, insbesondere nach Italien und Norwegen, deren Eindrücke er in zahllosen Skizzen festhielt. Diese dienten ihm später im Atelier als Grundlage für detailreiche und atmosphärisch dichte Ölgemälde. Seine Werke wurden regelmäßig ausgestellt und mit verschiedenen Medaillen ausgezeichnet. Für seine Verdienste um die dänische Kunst wurde ihm 1892 der Titel „Professor“ verliehen – eine hohe Anerkennung seines künstlerischen Wirkens.
Carl Frederik Aagaard starb am 2. November 1895 in Kopenhagen. Er zählt zu den bedeutenden dänischen Landschaftsmalern des 19. Jahrhunderts, dessen Werk durch Präzision, Lichtführung und eine harmonische Komposition überzeugt. Seine Gemälde bewahren bis heute einen poetischen Blick auf die Natur, wie sie in der dänischen Romantik geschätzt wurde.
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